Einsatz von Erdgas in Kohlekraftwerken – eine realistische Option für den Klimaschutz?

Die Verstromung von Kohle ist in Deutschland eine der Hauptsäulen des Energiemarktes. Der Anteil von Strom aus Stein- und Braunkohle lag im Jahr 2016 bei 40,3 % und verursachte damit rund 75 % der CO2-Emissionen und einen Großteil der Schadstoffemissionen des Stromsektors. Um die CO2- und Schadstoff-Emissionen nachhaltig zu senken, ist ein Ausstieg aus der Kohle somit kohärent.

Ein kurzfristiger Ausstieg aus den fossilen Energieträgern in der Stromerzeugung ist für Deutschland nicht realistisch. Es fehlen die Netze, entsprechende Speicher und die Erzeugungsanlagen. Bis es soweit ist, kann die Nutzung von Erdgas eine saubere Zwischenlösung bieten.

Ein vollständiger Wechsel von Stein- und Braunkohle auf Erdgas würde in der deutschen Energiewirtschaft eine CO2-Emissionsreduktion von mindestens 40 % mit sich bringen (Tab. 1). Durch den zusätzlichen Ausbau von Erneuerbaren Energien und eine Umrüstung auf Gas und Dampf Kombikraftwerke (GuD-Anlagen), die signifikant höhere Wirkungsgrade erzielen, könnte die CO2-Emissionsreduktion noch deutlich höher ausfallen.

Insbesondere die in Deutschland verbreiteten städtischen Heizkraftwerke (HKW) und Industriekraftwerke stellen eine gute Basis für einen Brennstoffwechsel dar. Große Braunkohleblöcke sind dagegen nicht konvertierbar.

Um die Umrüstung von Kohlekraftwerken oder den Ersatz von Kohle in der Stromerzeugung durch Erdgas voranzubringen, müssen sich die Rahmenbedingungen so ändern, dass für Kraftwerksbetreiber ein wirtschaftlicher Anreiz entsteht, den Brennstoff zu wechseln.

Auf Grund der sehr günstigen Rohstoffpreise müsste bei der Umrüstung von Braunkohle auf Erdgas der Preis für ein CO2-Zertifikat mindestens auf 70 Euro pro Tonne und für Steinkohle auf 30 Euro pro Tonne steigen. Aktuell liegt dieser Preis bei rund 5 Euro pro Tonne und hat damit keinerlei Lenkungswirkung. Die höheren Preise würden den Strom aus Braunkohlekraftwerken um 163 Prozent und den aus modernen GuD-Anlagen um 32 Prozent verteuern.

Sofern die Bemühungen auf europäischer Ebene keine Früchte tragen, das Emissionshandelssystem ausreichend zu stärken und damit den CO2-Preismechanismus nachhaltig zu stützen, sind die Autoren der Meinung, dass eine nationale CO2-Steuer – ähnlich wie in Großbritannien – Abhilfe schaffen könnte. Allerdings mit der Folge, dass davon alle energieintensiven Industriezweige betroffen wären.

Alternative wäre ein politisch vorangetriebener Kohleausstieg. Bei Steinkohlekraftwerken bietet sich der für 2018 vorgesehene Ausstieg aus dem Steinkohlebergbau an, um den Umstieg auf Erdgasbetrieb einzuleiten. Da Braunkohle-Kraftwerke in der Regel nicht konvertierbar sind, schlagen die Autoren vor, dass der Ausstieg hier den Abschreibungszeiten der großen Braunkohleblöcke folgen sollte.

Zweifellos wäre der Kohleausstieg mit dem Verlust von Arbeitsplätzen im Kohlesektor verbunden. Dieser wäre jedoch deutlich geringer als der Stellenzuwachs durch teilweise Umstellung auf Erdgasbetrieb, den stärkeren Ausbau der Erneuerbaren Energien, bessere Zukunftsaussichten für den Export von Anlagentechnik sowie den Zubau der nationalen Erzeugungskapazitäten, heißt es in der Studie.

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