Seit zehn Jahren entwickeln hochspezialisierte Wissenschaftler, unterstützt durch ein leistungsfähiges Team in Technik und Verwaltung, im Thüringer Innovationszentrum Mobilität über Fachgrenzen hinweg und in enger Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen und Industrie Technologien für eine sichere und vernetzte, umwelt- und ressourcenschonende, schadstoffarme und effiziente Mobilität der Zukunft. Die hochmoderne Ausstattung an Mess- und Prüftechnik ermöglicht zusammen mit erheblicher personeller und finanzieller Unterstützung durch die TU Ilmenau die Erforschung neuer Technologien in fünf Kernkompetenzen: Antriebstechnik, Fahrzeugtechnik, Funk- und Informationstechnik, Kunststofftechnik und Leichtbau sowie Leistungselektronik und funktionale Integration.
Um den tiefgreifenden Strukturwandel in der Automobilbranche und deren Zulieferindustrie, aber auch in den Informations- und Kommunikationstechnologien, hin zu nachhaltiger Mobilität voranzutreiben, leistet das Thüringer Innovationszentrum Mobilität als Ideenschmiede wesentliche Beiträge zum Transfer von Wissen, Technologien, Innovationen und Köpfen in industriell umsetzbare Lösungen. Die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie deckt dabei die gesamte Innovationskette ab, reicht also von der Grundlagenforschung über Verbundvorhaben mit Endanwendern bis zu Auftragsforschung und Dienstleistungen. Ein Forschungsschwerpunkt am ThIMo ist straßen- und schienengebundene Mobilität, aber das Innovationszentrum ist auch ingenieurwissenschaftliches Ausbildungszentrum für Fachkräfte der Automobilbranche, Beratungszentrum und Partner der von der EU initiierten Spezialisierungsstrategie in Thüringen und der Automotive Agenda Thüringen, also des Fahrplans des Freistaats zur Unterstützung des Transformationsprozesses der Thüringer Automobil- und Zulieferindustrie.
Um seine Forschung voranzutreiben, hat das Thüringer Innovationszentrum Mobilität im Laufe seines zehnjährigen Bestehens Drittmittel in Höhe von insgesamt rund 50 Millionen Euro eingeworben. Das Zentrum arbeitet mit über 300 Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft in der ganzen Welt zusammen. In Thüringen ist es mit großen Industrienetzwerken verbunden, etwa dem automotive thüringen, einem Netzwerk von 100 Thüringer Automobilzulieferern, dem Thüringer Kunststoff-Cluster PolymerMat und elmug, einem Netzwerk von 90 Thüringer Einrichtungen im Bereich der Mess- und Gerätetechnik.
Nach dem jüngsten Ausscheiden seines Gründervaters Prof. Klaus Augsburg in den Ruhestand, der das Thüringer Innovationszentrum Mobilität initiierte und nachhaltig prägte, steht das Zentrum seit wenigen Tagen unter der Führung eines neuen Leitungsgremiums, das nun dessen wissenschaftliche und operative Aufgaben steuert: Prof. Matthias Hein, der seit der ThIMo-Gründung den Bereich Funk- und Informationstechnik verantwortet, ist zum neuen Direktor gewählt worden. Stellvertretender Direktor ist Prof. Florian Puch, soeben an der TU Ilmenau zum Leiter des Fachgebiets Kunststofftechnik berufen und wissenschaftlicher Leiter des Thüringischen Instituts für Textil- und Kunststoff-Forschung in Rudolstadt. Er verantwortet am ThIMo die Kernkompetenz Kunststofftechnik und Leichtbau. Das Leitungsduo wird durch einen vierköpfigen Vorstand unterstützt, der alle fünf ThIMo-Kernkompetenzen abdeckt.
Das neue ThIMo-Führungsteam hat bereits Pläne für eine ganze Reihe konkreter Projekte für nachhaltige, intelligente Mobilität und Logistik in Thüringen. Dazu gehört die wissenschaftliche Begleitung eines Projekts des Ilm-Kreises, der Stadt Ilmenau und der IOV Omnibusverkehr Ilmenau GmbH, in dem schon bald autonome, also selbstfahrende Campus-Busse zwischen Universitätsgelände und Bahnhof zum Einsatz kommen werden. Bereits heute ist das ThIMo an einem weiteren Projekt beteiligt, das, koordiniert durch die Stadt Ilmenau, die Region zu einer 5G-Modellregion des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur machen soll.
Für die Zukunft rüstet sich das ThIMo zu einer Forschungsoffensive Digitale Mobilität. So wird es seine Bewerbung als Außenstelle des Deutschen Zentrums für Mobilität der Zukunft abgeben, mit dem der Bund Deutschland zum international führenden Land nachhaltiger und in die Zukunft gerichteter Mobilität machen will. Hierfür erarbeitet das ThIMo ein Konzept für den Aufbau eines „Digitalen Korridors Mitteldeutschland“. Die wissenschaftlich-technischen, geografischen und logistischen Gegebenheiten des Freistaats sollen wirkungsvoll genutzt werden, um die Mobilität der Zukunft zu erforschen und wirtschaftlich nutzbar zu machen. „Unsere Erfahrungen, Expertise und Partnernetzwerke sind reif für das nächste Jahrzehnt innovativer Mobilitätsforschung“, so die Vision von Prof. Matthias Hein.
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