
Die freie Meinungsäußerung ist eines der höchsten Güter in unserer Demokratie. Doch es gibt eine Grenze, die dabei nicht überschritten werden darf – und rund um diese Grenze lavieren Extremisten jeglicher Couleur beim Versuch, neue Anhänger zu gewinnen. Dabei nutzen sie auch ganz selbstverständlich die sozialen Medien, allen voran die bei Kindern und Jugendlichen beliebte Plattform TikTok. Hübsch verpackt, witzig gemacht und manchmal nur schwer als Propaganda zu erkennen sind diese kurzen, knackigen Videos, wobei mit einem kritischen Blick die vermittelten Botschaften deutlich zu erkennen sind.
„Da präsentiert sich etwa ein verurteilter Neonazi mit einem vermeintlich harmlosen Video, in dem er einen eher flachen Witz zum Besten gibt. Doch wer genauer hinsieht, erkennt, dass er ein T-Shirt mit einem eindeutig rechtsextremen Slogan trägt. Das ist nur ein Beispiel, denn auch andere extremistische Strömungen nutzen TikTok für ihre Zwecke“, erklärt Götz Schartner, vom Verein Sicherheit im Internet, einem der Mitveranstalter von SpardaSurfSafe. Denn auch salafistische und islamistische Prediger verbreiten auf TikTok ihre radikalen Botschaften, genau wie Linksextreme, die zum Sturz des Kapitalismus aufrufen.
Bei ihren Bestrebungen, neue Anhänger zu akquirieren, nutzen die Extremisten auch die neuesten TikTok-Trends, etwa das beliebte „Lipsyncen“, bei dem man zu bekannten Popsongs lediglich die Lippen bewegt. „Aber Achtung: Statt seichter Popsong-Texte erkennt man bei genauerem Hinhören beispielsweise rechtsextreme Sprüche über Heimat, Freiheit und Tradition oder Widerstand, nur eben gut getarnt“, warnt Schartner.
Doch warum machen die Extremisten das? Die Antwort, so der Experte, liegt im TikTok-Algorithmus, der solche Videos besonders häufig auf die sogenannte „For You“-Seite von Nutzern bringt, die gerne Musik-Clips ansehen. Auch in anderen Videoformaten, die alle Geschmäcker und Vorlieben bedienen, finden sich immer wieder problematische Botschaften, mit denen die Extremisten versuchen, besonders Kinder und Jugendliche in ihrem Sinne zu beeinflussen. Dazu gehört auch die gezielte Verbreitung von Fake-News. Beweise für ihre Behauptungen bleiben die Extremisten dabei freilich schuldig.
In vielen Fällen finden sich in den Profilen der Content-Macher Links zu anderen Kommunikationsplattformen, wie etwa Telegram, auf denen weder Jugend- noch Staatsschutz gewährleistet ist. „Dort können die Extremisten auch deutlich offener vorgehen und explizit zur Radikalisierung aufrufen“, fasst Schartner zusammen.
Doch wie kann man sich selbst oder auch seine Kinder vor derartiger Beeinflussung schützen? Die Antwort lautet: „Medienkompetenz aufbauen“ – und genau dafür setzt sich SpardaSurfSafe seit 14 Jahren ein. Wer sich der Manipulation bewusst ist und sich immer wieder ins Gedächtnis ruft, dass das Ziel von Extremisten die Spaltung der Gesellschaft ist, wird die Ziele solcher Videos schnell durchschauen. Ebenso wichtig ist es, zu erkennen, dass die bunte Welt von TikTok eben kein geeignetes, unabhängiges Medium ist, um sich eine Meinung zu gesellschaftlichen und politischen Themen zu bilden. Gerade junge Nutzer sollte man mit den hier gezeigten Inhalten nicht allein lassen. Stattdessen sollte ein Vertrauensverhältnis geschaffen werden, in dem sie sich nicht scheuen, sich an eine Vertrauensperson zu wenden, um über das Gesehene und Gehörte zu sprechen. Zudem sollten kritische Inhalte immer dem App-Betreiber gemeldet werden.
Wie das funktioniert, zeigt SpardaSurfSafe in einem aktuellen Beitrag zum Thema unter https://www.spardasurfsafe-bw.de/trends-phenomenons/81747a40-bcd3-4fa6-b010-b2b4f218c249. Hier finden sich auch viele weitere spannende Beiträge rund um die Themen Medienkompetenz und Sicherheit im Internet.
Über SpardaSurfSafe – eine Initiative der Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg
Veranstalter und Träger von SpardaSurfSafe ist die Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg, die gemeinsam mit dem Kultusministerium Baden-Württemberg und dem Verein Sicherheit im Internet e. V. das Großprojekt im 14. Jahr durchführt. In Kooperation mit den IT-Sicherheitsexperten der 8com GmbH & Co. KG wurde ein Konzept entwickelt, das die Schüler im Rahmen des Unterrichts im Umgang mit den Neuen Medien aufklärt. „SpardaSurfSafe ist für uns ein Herzensprojekt, das wir mittlerweile in 35 verschiedenen Städten in Baden-Württemberg durchgeführt haben. Über 500.000 Teilnehmer konnten seit dem Start von dem Programm profitieren. Dafür bekommen wir durchweg positives Feedback von den Teilnehmern, ob Schüler, Eltern oder Lehrer“, erklärt Patrick Löffler vom Verein Sicherheit im Internet e. V.
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