
Die wachsende Akzeptanz der additiven Fertigung betonte Michael Eichmann. Der Vorsitzende des rapid.tech 3D-Fachbeirates und Manager bei Stratasys verwies auf neue Märkte und Branchen für AM wie den Schiffbau oder den militärischen Bereich. Die Entwicklungen in neuen Anwendungsfeldern wie Wehrtechnik, aber auch Energie und Elektrotechnik widerspiegeln sich im Programm der diesjährigen rapid.tech 3D. Ziel ist es, weiterhin eine der führenden Fachveranstaltungen der Branchen zu sein, unterstrich Prof. Christian Seidel, Co-Vorsitzender des Fachbeirats und Inhaber des Lehrstuhls für Fertigungstechnologien mit Schwerpunkt additive Fertigung an der Hochschule München. Deshalb habe man in diesem Jahr z. B. Fachkongress und Ausstellung noch besser verzahnt, um AM-Lösungen und technische Neuerungen nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen und zu verstehen.
Wirtschaftlichkeit ist Schlüssel für mehr AM-Teile in der Luftfahrt
Ganz im Sinne des Veranstaltungsmottos „Innovativ und profitabel – Die Zukunft der additiven Fertigung“ präsentierte Dr. Karl-Heinz Dusel die Eröffnungs-Keynote. Der Leiter der Technologieentwicklung für die additive Fertigung bei der MTU Aero Engines sprach über die Notwendigkeit sowie die Möglichkeiten, AM als eine wettbewerbsfähige Technologie in der Luftfahrtindustrie zu etablieren, und zeigte die Wege von MTU dafür auf. Der wesentliche Schlüssel heißt Kostenreduzierung, um die Vorteile von AM auszuspielen und zukünftige Flugzeugantriebe noch sparsamer, sauberer und leiser zu machen.
Innovative und wirtschaftliche Entwicklungen und Anwendungen standen auch im Mittelpunkt der Fachforen Aerospace sowie Wissenschaft. Im VDMA-Forum AM4industrie bildete das Themenfeld AM und Robotik den Schwerpunkt. Die VDMA-Arbeitsgemeinschaft Additive Manufacturing ist ideeller Träger der Fachveranstaltung.
Additive und subtraktive Fertigung auf engstem Raum
Welche Möglichkeiten AM z. B. auf kleinstem Raum bietet, zeigen der Sondermaschinenbauer Metrom aus Hartmannsdorf bei Chemnitz und der Technologiepartner ALOtec Dresden. In einem 10-Fuß-Container sind additive und subtraktive Fertigung kombiniert. Kleine Bauteile bis zu 50 Kilogramm können innerhalb des Containers gedruckt werden, während die mobile Bearbeitung außerhalb des Containers mit Laser-Schweißen und Fräsen möglich wird. Das System für mobile Teilereparaturen bewährt sich bereits, u. a. im militärischen Bereich.
Als Entwicklungspartner für Prototypen und Kleinserien aus Metall und Kunststoff für nahezu alle Branchen hat sich PORTEC aus Zella-Mehlis etabliert. Das Unternehmen ist von Anfang an Aussteller auf der rapid.tech 3D. PORTEC kombiniert 3D-Druck und Gießtechniken, um z. B. die Werkzeugherstellung für Automobilinterieur zu beschleunigen oder Zeitmessanlagen für den Leistungssport individuell zu fertigen.
Neben deutschen Unternehmen stellen zudem Firmen aus Belgien, China, Frankreich, Italien, der Schweiz und den USA ihr Leistungsspektrum im industriellen 3D-Druck in Erfurt aus.
Jubiläumsschau der 3D Pioneers Challenge sucht den „Pionier der Dekade“
Ein Höhepunkt der diesjährigen Schau ist die Präsentation der 3D Pioneers Challenge (3DPC). Bereits zum zehnten Mal findet das Finale dieses renommierten internationalen Wettbewerbs für additive Technologien in Erfurt statt. Aus diesem Anlass wird der „Pionier der Dekade“ gesucht. Dafür konnten sich alle bisher mehr als 400 Finalisten bewerben. 33 haben nach strenger Jurywertung den Sprung ins Dekaden-Finale geschafft und stellen ihre Projekte in Erfurt vor. Sie kommen aus zahlreichen europäischen Ländern sowie aus Asien, Afrika und den USA. Morgen (14. Mai 2025) wird der Sieger verkündet und zum Galaabend der rapid.tech 3D ausgezeichnet.
An diesem Abend findet außerdem die Verleihung des Big Five Awards für herausragende Leistungen im Bereich der additiven Fertigung statt.
Internationalisierung des AM-Marktes: Chancen und Risiken
Die Internationalisierung des AM-Marktes war Thema der nachmittäglichen Podiumsdiskussion. Moderiert von Dr. Bernhard Langefeld von Roland Berger diskutierten Dr. Karl-Heinz Dusel/MTU Aero Engines, Dr. Steffen Beyer/Ariane Group, Dr. Maximilian Kunkel/Siemens Mobility, Dr. Michael Ott/Siemens Healthineers und Prof. Ingomar Kelbassa/Fraunhofer IAPT zu den Chancen und Risiken. Die Politik der USA sowie das Vordringen chinesischer Akteure im AM-Markt bleiben nicht ohne Einfluss auf Deutschland und Europa, konstatierten die Diskutanten. Wichtig sei, dass es auch hier den politischen Willen gibt, die AM-Technologien voranzubringen. Insofern ist die im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung formulierte Förderung der additiven Fertigung ein positives Signal. Als Chance werteten die Diskussionsteilnehmer auch den Weg, sich insbesondere in der Wehrtechnik unabhängiger von den USA zu machen. Das könne zu einem weiteren Entwicklungsschub führen. Generell müsse man aber schneller werden, um AM wirtschaftlich zu industrialisieren, so ein Fazit.
Im Anschluss konnten die Besucher bei der Technical Deep Dives Tour noch tiefer in aktuelle AM-Themen eintauchen. Ausgewählte Aussteller präsentierten neue Entwicklungen und Anwendungsfälle direkt an ihren Ständen. Die Deep Dives finden nochmals morgen Mittag (14. Mai 2025) statt.
Zur After-Work-Party zum Abschluss des ersten Veranstaltungstages gab es eine Neuerung. Erstmals wurde der „Best Paper Award“ für die wissenschaftlichen Beiträge der AM Science Poster Session verliehen.
Zwei hochkarätige Keynotes eröffnen zweiten Veranstaltungstag
Der zweite Veranstaltungstag (14. Mai 2025) beginnt mit zwei hochkarätigen Keynotes. Pat Warner vom BWT Alpine Formula One Team wird darlegen, wie man mit AM Geschwindigkeit auf und neben die Strecke bringt. Max Schaukellis von Roland Berger spricht über technische Lösungen und Erfolgsfaktoren für eine innovative Produktion in der automatisierten AM-Fabrik.
Weitere Kongressforen sind Chemie & Verfahrenstechnik mit dem Kooperationspartner DECHEMA, Elektronik und Komponenten mit dem Partner 3-D MID e. V. sowie Mobilität. Fortgesetzt wird das Programm im Ausstellerforum.
Zum gezielten Austausch in kleinen Gruppen laden die Expertentische ein, die sich u. a. mit Themen des 3D-Drucks in der Medizin, im Werkzeugbau sowie mit Standardisierungsprozessen befassen.
Über die rapid.tech 3D:
Die rapid.tech 3D hat sich in zwei Jahrzehnten zu einer führenden AM-Fachveranstaltung in Mitteleuropa entwickelt – mit dem Fachkongress als Herzstück.
Mehr unter: www.rapidtech-3d.de
Als größter Messe- und Kongressstandort in der Mitte Deutschlands hat sich die Messe Erfurt als Forum für Unternehmen, Wissenschaftler, Mediziner, Gewerkschaften und viele weitere Institutionen etabliert. Jährlich finden hier mehr als 220 Veranstaltungen, Kongresse und Tagungen, Messen und Ausstellungen, Firmenevents und Konzerte mit über 650.000 Besuchern statt.
Mehr unter: www.messe-erfurt.de
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99094 Erfurt
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