Wenn die Säntisbahn frühmorgens erstmals Richtung Gipfel schwebt, sind in der Gondel ausschliesslich Mitarbeiter der Gastronomie und Bahn. Diese fahren eine halbe Stunde vor Betriebsaufnahme auf den Säntis, um dort für die Gäste alles vorzubereiten. Damit sich die Mitarbeiter nach ihrer Ankunft in 2500 Metern Höhe in dem weitläufigen Gebäude sicher orientieren können, ist dieses bei Ankunft der Bahn bereits komplett beleuchtet. Dafür sorgt eine LIM-Steuerung, die erst kurz zuvor durch den Impuls einer Zeitschaltuhr aus ihrem Ruhemodus erwacht ist.
Zeitschaltuhr aktiviert LIM-Steuerung
Die am Säntis eingesetzte LIM-Steuerung stammt von Wago und wurde speziell für Lichtmanagement-Anwendungen entwickelt. Der kompakte und mehrsprachige 750-8202-Controller regelt in dem Bergrestaurant 150 DALI-Lampen, von denen jede über eine eigene Adresse innerhalb des Netzwerkes verfügt. Diese Adressierung gestattet es dem Controller, jede Lampe im Restaurant auf eine zuvor in der Web-Visualisierung definierte Lichtstärke einzustellen.
«Uns war ein automatisierter Betrieb der Beleuchtung inklusive einfacher Umschaltung zwischen Sommer- und Winterfahrplan wichtig», erklärt Daniel Bommeli vom Betriebsunterhalt der Säntisbahn und ergänzt: «So können sich die Mitarbeiter um ihre eigentlichen Aufgaben kümmern und müssen nicht jede Lampe einzeln einschalten und dimmen.» Diese Konzentration aufs Wesentliche ist auch der Grund dafür, weshalb die Computer und Monitore der angegliederten Erlebniswelt «Säntis – Der Wetterberg» automatisch starten und abends wieder herunterfahren.
LIM-Steuerung als Impulsgeber
Weil insbesondere das selbstständige Ausschalten technisch nicht ganz einfach ist, nutzt die Säntis Schwebebahn AG die Vielseitigkeit des 750-Controllers. Nachdem dieser das Signal der Zeitschaltuhr erhalten hat, mit dem er die Beleuchtung ein- und ausschaltet, verbindet er sich mit dem separaten PC-Netzwerk. In diesem veranlasst er mit einem Impuls den Start der integrierten Computer und Monitore. «Wir können zwar Strom auf die PC geben und diese so automatisch aus dem Ruhemodus starten, doch umgekehrt geht das nicht», sagt Daniel Bommeli: «Wenn wir einfach den Strom abschalten, fahren diese nicht ordentlich herunter und lassen sich dann am nächsten Tag nicht mehr starten.»
Mit dem Umweg über die LIM-Steuerung lässt sich nun die Ausstellung morgens ohne Probleme automatisch starten. Abends, wenn die Zeitschaltuhr dem Controller den Impuls zum Ausstellen der Beleuchtung übermittelt, setzt dieser zeitgleich einen Befehl ins PC-Netzwerk ab. Dieses kann dann die Computer und Monitore herunterfahren, bevor die Stromversorgung ausgeschaltet wird. «Die Integration dieses Schaltbefehls in die LIM-Steuerung war nicht ganz einfach. Wago hat uns bei dieser kniffligen Aufgabe aber toll unterstützt», lobt Daniel Bommeli die gute Zusammenarbeit.
Anpassungen leicht umsetzbar
Bleibt abschliessend eigentlich nur noch die Frage, weshalb im Gipfelrestaurant nicht wie im Hotel auf der Schwägalp eine Lichtsteuerung auf KNX-Basis zum Einsatz kam? «In der LIM-Steuerung können wir eigenständig Anpassungen vornehmen, was bei KNX nicht so einfach geht», sagt Daniel Bommeli: «Da muss man schon regelmässig damit arbeiten, um das selbstständig tun zu können. Weil uns diese Routine fehlt, muss jede Anpassung durch den Servicetechniker ausgeführt werden. Obwohl dies heute durch Fernzugriff möglich ist, bedeutet dies doch einen nicht zu unterschätzenden finanziellen Aufwand.»
Säntis-Schwebebahn AG
Die WAGO Gruppe zählt zu den international richtungweisenden Anbietern der Verbindungs- und Automatisierungstechnik sowie der Interface-Elektronik. Im Bereich der Federklemmtechnik ist das familiengeführte Unternehmen Weltmarktführer. WAGO Produkte und Lösungen sorgen in der Industrie, in der Bahn- und Energietechnik, im Bereich Marine und Offshore sowie in der Gebäude- und Leuchtentechnik für Sicherheit und Effizienz.
Seit seiner Gründung 1951 ist WAGO stetig gewachsen. Im Jahr 2020 betrug der Umsatz 950 Millionen Euro. Mitglieder der WAGO Gruppe sind neun internationale Produktions- und Vertriebsstandorte und 22 weitere Vertriebsgesellschaften. Hinzu kommen Vertretungen in über 80 Ländern, mit denen das Unternehmen weltweit präsent ist. WAGO produziert unter anderem seit 1951 am Stammsitz Minden (Deutschland) und seit 1977 in Domdidier (Schweiz).
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