Erste digitale Leichtbau Live-Konferenz: Wettbewerbsvorsprung durch Leichtbau

Unter dem Motto "innovativ – inspirierend – international" kam zum bereits siebten Mal die Leichtbau-Community im Rahmen des Technologietag Leichtbau zusammen. In diesem Jahr erstmalig rein digital. Außerdem neu: Nach dem Eröffnungsplenum konnten die Teilnehmer an "Innovation Camps" teilnehmen, um den Fachvorträgen der Speaker zu lauschen und sich auszutauschen. Keynotes, Vorträge und Diskussionen zeigten deutlich: Leichtbaulösungen ermöglichen einen Wettbewerbsvorsprung und liefern Antworten auf aktuelle Fragen, wie Klimawandel und Materialien der Zukunft.

Leichtbau als Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts

"Wir wollen Sie zu Innovationen inspirieren, damit Sie an der Spitze stehen!", mit diesen Worten eröffnete Dr. Wolfgang Seeliger, Geschäftsführer der Leichtbau BW, den ersten rein digitalen Technologietag Leichtbau am 09. November – vor den Bildschirmen verfolgten über 200 Teilnehmer via Live-Stream die Veranstaltung. Seeliger übergab nach der Eröffnungsrede das Wort an Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg. Hoffmeister-Kraut bezeichnete den Leichtbau als "Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts" und als "Must-have", um wettbewerbsfähig zu sein. Die Ministerin sieht "Leichtbau als große Chance" und sieht "Baden-Württemberg als wertvollen Leichtbau-Standort mit innovativen Unternehmen und Forschungseinrichtungen".

Durch Quantentechnologie Wettbewerbsvorsprung sichern

Nach den einleitenden Worten ging es fachlich in die Tiefe: Dirk Wittkopp, Geschäftsführer des deutschen IBM Forschungs- und Entwicklungszentrums, brachte in seiner Keynote "Ein Quantum für Deutschland" den Teilnehmern das Feld des Quantencomputings näher und erklärte die Grundfunktionsweise und Bedeutung der Superrechner für den Leichtbau. Denn wer sich als Unternehmen bereits heute mit dem Feld Quantencomputing beschäftigt, sichert sich frühzeitig einen Wettbewerbsvorteil, vor allem auch im Bereich der Materialentwicklung. Wittkopp gab abschließend einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft: "Wir verdoppeln die Leistungsfähigkeit der Quantencomputersysteme jedes Jahr. Wir sind am Anfang, aber es geht sehr schnell voran." Außerdem ging Wittkopp auf das von IBM initiierte Netzwerk "IBM Quantum Network" ein. IBM hat es sich zur Aufgabe gemacht, in diesem Netzwerk zukunftsorientierte Unternehmen und Forschungseinrichtungen zusammenzubringen und ihr bisheriges Wissen im Bereich Quantencomputing miteinander zu teilen, um an heutigen unlösbaren Problemen gemeinsam zu arbeiten. Wittkopp rief in diesem Zuge die Teilnehmer auf: "Das Netzwerk wächst schnell – wir brauchen viele Partner auch aus Baden-Württemberg." Abschließend fasste Wittkopp zusammen: "Ich denke, es ist Zeit, sich mit Quantencomputing zu beschäftigen. Es lohnt sich absolut, eine Bewertungskompetenz aufzubauen. Ich kann nur dazu aufrufen, ein bis zwei Mitarbeiter im eigenen Unternehmensumfeld zu finden, die dieses Thema vorantreiben. Das gilt auch für den Mittelstand. Wir arbeiten mit Partnern zusammen, die allen zur Seite stehen – so etwas wie Quantencomputing macht man nicht allein, sondern in einem Ökosystem."

Gewicht und Ressourcen durch smarte Textilien einsparen

Günter Grabher, Inhaber der Grabher Group GmbH, konzentrierte sich in der zweiten Keynote "Zukunft von industriellen Textilien" vor allem auf die Baubranche, denn wie Ministerin Hoffmeister-Kraut bereits in ihren einleitenden Worten feststellte: "Mir ist es auch wichtig, dass Leichtbau in der Baubranche stattfindet – Die Baubranche ist ein wesentlicher Hebel für Ressourceneffizienz und kann entscheidend zum Klimaschutz beitragen." So bestätigte auch Grabher: "Wir können drei- und vierdimensionale Strukturen in Beton einbringen und damit die Bauwirtschaft ressourceneffizienter machen." Die vierte Dimension bezieht sich dabei auf die Krümmung. Anhand verschiedener Business-Cases ging Grabher auf das anschauliche Beispiel von Brückensanierungen ein: "Textilbeton ist bezahlbar – viele Brücken können mit Stahlbeton nicht mehr saniert werden, weil das zusätzliche Gewicht im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr tragbar wäre."

Leichtbau als Antwort auf die Klimafrage

Als Überraschungsgast betrat als letzter Keynote-Speaker Prof. Hans Joachim Schellnhuber, einer der renommiertesten deutschen Klimaforscher, die virtuelle Bühne und rüttelte die Teilnehmer durch drastische Zahlen und Fakten hinsichtlich der Klimafolgen wach: "Wenn die Erde Fieber bekommt, sich also um 3 bis 4 Grad erhöht – dann kollabieren etwa die tropischen Regenwälder." Prof. Schellnhuber ging auch auf die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie ein: "Im ersten Halbjahr des Jahres 2020 gingen die CO2-Emissionen um fast 9 Prozent zurück – aber wir können dadurch das Klima nicht stabilisieren, dafür sind die langfristigen Effekte zu gering." Schellnhuber ruft also zum Handeln und Umdenken auf und benennt einen der Verursacher: "Der große Elefant im Raum ist die Baubranche, also unsere gebaute Umwelt – diese ist für 40 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Die magische Antwort auf den etablierten Betonbau ist der Holzbau. Wenn wir bei Neubauten und Infrastruktur bis hin zu Brücken auf Holz und Smarttextils übergehen würden, entgehen wir der Klimakrise und entziehen der Atmosphäre durch den Holzeinsatz sogar CO2!" Dr. Seeliger ergänzte den Vortrag von Schellnhuber abschließend treffend mit den Worten: "Leichtbau ist Teil der Lösung, denn bei Leichtbau geht es nicht nur um Gewichtseinsparung – wir verringern durch Leichtbaulösungen die CO2-Emissionen."

Unser Angebot: Leichtbau-Expertengespräche

Im Nachgang zum Technologietag Leichtbau Innovation Camp 2020 vermitteln wir Ihnen gerne den Kontakt zu den jeweiligen Fachansprechpartnern der Keynotes, Impulsvorträge oder Innovation Camps für Interviews oder Expertenstatements.

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