Zip Slip bedroht tausende Programmbibliotheken

Eine neue Sicherheitslücke ermöglicht es Hackern, Dateien in Archiven zu kompromittieren und den Speicherort der abgelegten Daten zu verändern. Im Extremfall können Angreifer so Systemdateien mit eigenen .exe-Dateien überschreiben und den Computer auf diesem Weg übernehmen oder unbrauchbar machen. Dazu müssen aber offenbar Adminrechte vorhanden sein. Betroffen sind Archive der Formate .zip, .tar, .jar, .war, .cpio, .apk, .rar und .7z. Einfallswege für eine derartige Manipulation gibt es viele, sei es über den Download eines neuen Programms, einen E-Mail-Anhang oder sogar über ein verunreinigtes Update. Das Problem ist schlicht, dass gezippte Dateien bei so vielen unterschiedlichen Gelegenheiten zum Einsatz kommen.

Zip Slip haben die Sicherheitsforscher von Snyk ihre Entdeckung genannt, die die Sicherheit von tausenden Open-Source-Programm-Bibliotheken bedroht. Betroffen sind u. a. Projekte von HP, Amazon, Oracle, Apache, Twitter und LinkedIn. Besonders Java-basierte Programme scheinen anfällig für Zip Slip zu sein, da es hier keine zentrale Bibliothek für das Entpacken von komprimierten Archiven gibt und die Entwickler den Programmen eigene Routinen für den Umgang mitgeben müssen. Werden diese dann wiederverwendet, verbreitet sich der Fehler immer weiter. Der Ursprung wird in unterschiedlichen Entwicklerbibliotheken von Oracle, Apache und weiteren Firmen vermutet.

Der Fehler liegt laut Snyk im Code für das Entpacken der Zip-Dateien. Hier werden manchmal Dateinamen nicht richtig geprüft oder Kommandos bereinigt. Dadurch entsteht eine sogenannte Path-Traversal-Lücke, bei der Angreifer den im Zip enthaltenen Code an einer anderen Stelle als vom Nutzer gewählt ablegen kann.

Aktuell muss man davon ausgehen, dass tausende Programme für Smartphones und Computer von Zip Slip betroffen sind, da auch auf der Entwicklerplattform StackOverflow entsprechend unsicherer Code gefunden wurde. Stack Overflow ist mit acht Millionen registrierten Nutzern eine der größten Plattformen für den Austausch zwischen Software-Entwicklern, dementsprechend oft werden die Inhalte gelesen und verwendet.

Die Sicherheitsforscher haben die Anbieter der betroffenen Programmbibliotheken rechtzeitig vor Veröffentlichung ihrer Ergebnisse informiert und die meisten haben bereits reagiert und Patches bereitgestellt. Das Problem ist nur, dass diese von den Anbietern der Kompressionssoftware auch integriert werden müssen. Das heißt, sie müssen Updates für ihre Programme bereitstellen, um die Sicherheitslücke nachhaltig zu schließen. Und dann muss im letzten Schritt auch der Nutzer des Programms selbst noch aktiv werden und das Update auf seinen Rechner einspielen. Auch das Surfen mit Adminrechten sollte man vermeiden, denn das macht es Schadsoftware deutlich schwerer, sich einzunisten. Bei der Neuinstallation von Programmen ist das freilich schwierig. Hier sollte man daher nur auf offizielle und geprüfte Quellen zurückgreifen.

Über die 8com GmbH & Co. KG

Mit ihrem Cyber Security Center schützt die 8com die digitalen Infrastrukturen ihrer Kunden effektiv vor Cyber-Angriffen. Es beinhaltet nicht nur ein Security Information and Event Management (SIEM), ein Vulnerability Management sowie professionelle Penetrationstests, sondern auch den Aufbau und die Integration eines Information Security Management Systems (ISMS) inklusive Zertifizierung nach gängigen Standards. Awareness-Maßnahmen, Security Trainings und ein Incident Response Management gehören ebenfalls zum Angebot.

Die 8com GmbH & Co. KG zählt zu den führenden Anbietern von Awareness-Leistungen und Informationssicherheit in Europa. Seit 14 Jahren ist es das Ziel der 8com, ihren Kunden die bestmögliche Leistung zu bieten und gemeinsam ein ökonomisch sinnvolles, aber trotzdem möglichst hohes Informationssicherheitsniveau zu erzielen. Durch die einzigartige Kombination aus technischem Know-how und direkten Einblicken in die Arbeitsweisen von Cyber-Kriminellen können die Experten der 8com bei ihrer Arbeit auf fundierte Erfahrungswerte zurückgreifen.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

8com GmbH & Co. KG
Europastraße 32
67433 Neustadt an der Weinstraße
Telefon: +49 (6321) 48446-0
Telefax: +49 (6321) 48446-29
http://www.8com.de

Ansprechpartner:
Felicitas Kraus
Pressereferentin
Telefon: +49 (30) 30308089-14
E-Mail: kraus@quadriga-communication.de
Eva-Maria Nachtigall
Projekt – SpardaSurfSafe
Telefon: +49 (6321) 48446-0
E-Mail: redaktion@8com.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel