Datenbrille und Co.: TU Kaiserslautern entwickelt alternative Prüfungsformate fürs Studium

An einer Universität bestehen die meisten Prüfungen aus schriftlichen oder mündlichen Tests, sei es zum Beispiel eine Multiple-Choice-Abfrage, ein Referat oder eine Hausarbeit. Neue Wege geht hierbei nun die TU Kaiserslautern: Gleich zwei Projekte beschäftigen sich auf dem Campus damit, wie digitale Techniken in Prüfungen zum Einsatz kommen können. Die Dozentinnen und Dozenten setzen zum Beispiel auf Datenbrillen und kurze Filmsequenzen, sogenannte Videovignetten.

Beim Projekt „iLAB.pro“ wird das Team um Physik-Professor Dr. Jochen Kuhn daran arbeiten, Datenbrillen im Studium zu nutzen. Studentinnen und Studenten aus den natur- und ingenieurwissenschaftlichen Fächern haben hierbei Gelegenheit, bei einem Praktikum im Labor mit den Brillen zu experimentieren. Die Technik liefert ihnen zum einen Informationen zum Versuchsablauf, zum anderen können sie die Experimente etwa mit Kameras an den Brillen selbst dokumentieren. „Durch diese Datenbrillen wird der komplette Ablauf des Experimentes erfasst“, sagt Kuhn. „Das gibt den Dozenten die Möglichkeit, zu sehen, ob die Versuche korrekt durchgeführt worden sind und ob die Studierenden das Gelernte auch verstanden haben.“

Zudem kann die Technik genutzt werden, um die Versuche auszuwerten. „Nach dem Versuch können die Studierenden das Experiment außerdem kommentieren und bearbeiten“, so Kuhn weiter. „Auf diese Weise kann die Leistung während des Experimentprozesses auch im Rahmen einer Prüfung beurteilt werden.“

Neben Professor Kuhn sind an dem Vorhaben beteiligt: Dr. Britta Leven aus dem Fachbereich Physik, Professor Dr. Paul Lukowicz aus der Informatik und vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz sowie Professor Dr. Roland Ulber und Juniorprofessor Dr. Felix Walker aus dem Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik.

Bei dem zweiten Projekt „ViKoLeTU“ dreht sich alles um das Beurteilen von Kompetenz im Lehramtsstudium. „Wir nutzen dabei kurze Filme, auch Videovignetten genannt, die realitätsnahe Unterrichtssituationen zeigen. Damit kann die Schulpraxis realistischer dargestellt werden als in üblichen Aufgabenformaten“, sagt Projektverantwortlicher Dr. Christoph Thyssen aus dem Fachbereich Biologie. „Die Studierenden und die Dozenten können das Gesehene mit einer Software in Echtzeit analysieren und mögliche Alternativen planen oder beschreiben“, ergänzt Juniorprofessor Dr. Felix Walker aus dem Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik, ebenfalls verantwortlich für das Projekt.

Die Methode zielt darauf ab, dass Studentinnen und Studenten ihre Bewertungskompetenzen in Sachen Unterricht stärken. Im Rahmen des Projektes werden diese Videos für die Bereiche Biologie, Chemie, Sport und Metalltechnik entwickelt. Geplant ist, dieses Verfahren in der Lehre und in Prüfungssituationen zu testen. Am Projekt sind darüber hinaus beteiligt: die Professoren Dr. Arne Güllich und Dr. Michael Fröhlich aus den Sozialwissenschaften sowie aus dem Fachbereich Chemie die außerplanmäßige Professorin Dr. Gabriele Hornung.

Die zwei Projekte haben sich bei der uniinternen Ausschreibung „Prüfung Plus Projekte“ durchgesetzt. Sie werden nun für 12 beziehungsweise 24 Monate gefördert.

Die TU Kaiserslautern fördert mittels eines positiven Anreizsystems die gezielte Weiterentwicklung der akademischen Lehre, der Lehrkompetenz und der Studienstrukturen. Das Referat Qualität in Studium und Lehre koordiniert die Ausschreibung und begleitet anschließend die Projekte. 

Weitere Informationen zu den Projekten und zur Ausschreibung unter http://www.uni-kl.de/universitaet/verwaltung/refls/foerderung/projekte14/pruefung-plus-projekte/

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