Cargo-Tram: wie der Einsatz standardisierter Container auf der „letzten Meile“ funktioniert

Der Ruf nach alternativen Transportmöglichkeiten rückt immer mehr in den Fokus aktueller Debatten. Die Kombination konventioneller sowie elektrisch betriebener Lieferfahrzeuge, Trams und E-Lastenrädern in der gesamten Lieferkette hin zur „letzten Meile“ ermöglichet sinnvolle Alternativen für die städtische Logistik.

Nachdem das Projekt „CityCargo“ aufgrund der zu hohen Kosten und der Weltwirtschaftskrise 2008 endgültig besiegelt wurde, erlebt die „Cargo-Tram“ 2021 ein Revival. Gemäß der Weisheit von Albert Einstein: „Probleme kann man niemals in derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind“, wurde hierfür ein neues Konzept erarbeitet, in dem die Nutzung von Bestandsinfrastrukturen wie Straßenbahnschienen, Tramzügen und emissionsfreien E-Lastenrädern die Basis für das erneute Vorhaben sind. Neben Konzepten für die operative Umsetzung, ist darüber hinaus ein starkes Partnernetzwerk für eine erfolgreiche Pilotierung vonnöten. Um den vielversprechenden Ansatz der Cargo-Tram ohne die Fehler aus der Vergangenheit wiederaufleben zu lassen, haben die Unternehmen InnoEnergy, ONOMOTION, Hörmann Gruppe, EurA, Hermes, Porsche Consulting sowie die Frankfurt University of Applied Sciences eine Neubewertung vorgenommen und das technische sowie operative Konzept optimiert.

Ziel ist es, das Potenzial einer solchen Logistikkette zu verdeutlichen und interessierte Städte bzw. Nahverkehrsbetriebe für ein Pilotprojekt zu begeistern. Die teilnehmenden Unternehmen vereinen zusammen unterschiedlichste Kompetenzen, verteilt entlang der Transportkette und auf verschiedene Wertschöpfungsebenen.

Bei der Umsetzung der gesamten Lieferkette wurden erhebliche Anpassungen vorgenommen. Das Projekt soll in einem intermodalen, dreistufigen Ansatz umgesetzt werden:

  1. Die Lieferung der Waren vom Depot zum Stadtrand soll mit bestehenden Lastwagenflotten erfolgen. Am Stadtrand soll eine Tramhaltestelle als Beladungspunkt für die Cargo-Tram fungieren. Aufgrund vergleichbarer Frachtkapazitäten kann eine Umladung unter geringer Flächennutzung stattfinden. 
  2. Der Warentransport vom Stadtrand in die Bezirke und das Zentrum soll dann direkt per Cargo-Tram vonstattengehen. Diese soll geeignete Ziel-Haltestellen anfahren, wo die Container entladen werden. Durch Vorkommissionierung wird eine schnelle Entladung sichergestellt und der reguläre Personenverkehr nicht beeinträchtigt. Dabei soll insbesondere der Be- und Entladeprozess deutlich effektiver und einfacher werden. Beim damaligen Projekt in Amsterdam wurde die Ware in Form von Stückgut direkt auf einen E-Lastwagen befördert. Das verursachte eine hohe Standzeit und schränkte die Flexibilität erheblich ein. Eine Vereinfachung bietet im neuen Konzept der standardisierte Container, der über die gesamte Transportkette verwendet werden kann. Zusätzlich ermöglicht die Nutzung moderner Track-&-Trace-Kommunikationssysteme eine schnelle Abholung. An den innerstädtischen Haltestellen wären somit nur kleine Pufferflächen notwendig, jeweils in der Größe einiger Container je Haltestelle. Dadurch müssten die Container nicht „just-in-time“ abgeholt werden, sondern könnten vorübergehend zwischengelagert werden. Dies optimiert die Betriebsabläufe der Trams und E-Lastenräder.
  3. Die Auslieferung soll anschließend im Container via E-Lastenrad zu den Endkunden erfolgen. Auf diese Weise nutzt die geplante Logistikkette bestmöglich die bestehende Infrastruktur sowie emissionsarme Verkehrsträger. Weiterhin wird die Auslieferung im innerstädtischen Raum durch den Einsatz von E-Lastenrädern beschleunigt. Die Vorteile: Sie sind nicht nur an die Straße gebunden und vermeiden somit Stausituationen. Das sorgt für eine Verbesserung der Parkmöglichkeiten in den Hauptstraßen und in den angrenzenden Wohn- und Industriegebieten.

Hinsichtlich der Entlastung der Infrastruktur ist die Schiene mehr denn je gefragt. Ein Konzept wie die Cargo-Tram kann mittels der Nutzung von Containern in naher Zukunft auch adaptierbar für S- und U-Bahnen sowie den regionalen und überregionalen Bahnverkehr sein. So wäre es theoretisch auch denkbar, Logistik-Hubs wie Flughäfen oder Güterverteilzentren direkt per Schiene anzubinden. Städte und Kommunen müssen jetzt handeln, um mittelfristig von dieser praktikablen Lösung für eine „grüne Logistik“ zu profitieren und den Verkehrskollaps abzuwehren. Ein Pilotprojekt zur Demonstration der Machbarkeit, Erprobung und Plausibilisierung der Wirtschaftlichkeit ist der nächste logische Schritt auf dem Weg in eine verkehrsoptimierte und nachhaltigere Zukunft.

 

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