Der Zentralrat der Jenischen vertritt die geschätzt rund 250.000 in Deutschland lebende Jenischen. Ursprünglich sind diese eine reisende Volksgruppe aus Handwerkern und Händlern. Bis ins 20. Jahrhundert verbrachten die meisten Jenischen ihr Leben hauptsächlich auf Reisen, übten Berufe wie Messerschleifer, Korbflechter oder Schausteller aus. Durch die zunehmende staatliche Repression wurden sie ihrer Lebensgrundlagen beraubt und zu einem sesshaften Leben gezwungen. Im Nationalsozialismus wurden die Jenischen als sogenannte „Asoziale“ verfolgt, zahlreiche Familien haben Angehörige aufgrund von Gewalttaten oder in Konzentrationslagern verloren. Die Ausgrenzung und gesellschaftliche Diskriminierung aufgrund des unkonventionellen Lebensstils halten bis heute an, Jenische stoßen auf Skepsis und Ablehnung, weshalb viele ihre Identität verheimlichen.
„Wir Jenische leben anders. Auf dem Bürgerfest können wir zeigen, wie, und so die Berührungsängste nehmen. Denn wir sind eigentlich sehr gesellige Menschen und tauschen uns gerne aus“, sagt Renaldo Schwarzenberger, der Vorsitzende des Zentralrates.
Auf dem Bürgerfest zeigt der Zentralrat eine Wanderausstellung mit einem historischen Holzwagen, welcher der Lebensmittelpunkt vieler Jenischer Familien war. Die Vorstandsmitglieder des Zentralrats laden ein, jenische Traditionen kennenlernen.
Über den Zentralrat der Jenischen:
Der Zentralrat der Jenischen vertritt die Interessen der geschätzt rund 250.000 Angehörigen der Jenischen Volksgruppe in Deutschland. Er arbeitet für den Erhalt der jenischen Tradition und Kultur und tritt für die Anerkennung der Jenischen als nationale Minderheit in Deutschland ein. Seit der Gründung im Jahr 2019 ist der Zentralrat zum ersten Mal zum Bürgerfest des Bundespräsidenten eingeladen.
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