
Unter dem Motto „Transfer in a fast changing world“ haben sich rund 200 Transferexperten und -expertinnen in 20 interaktiven Sessions mit aktuellen Herausforderungen und Lösungsansätzen im Wissens- und Technologietransfer befasst. Der Handlungsbedarf ist deutlich: Geringe Fördermittel und knappe Grundfinanzierungen setzen die bestehenden Transferstrukturen unter Druck, während die Anforderungen an Transfermanager und Gründungsberatende stetig steigen.
Ob der Transfer bereits in der Zukunft angekommen ist, ist Thema der Podiumsdiskussion mit Vertretungen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Axel Koch, Vorstandsvorsitzender der TransferAllianz, stellt fest: „Wir reden heute nicht mehr über die Zahl der Patente wie vor Jahren, sondern über gesellschaftlichen Impact.“ Wie solcher Impact konkret entsteht, zeigt das Beispiel der Saarstahl AG. Barbara Ebel-Wolf, Leiterin Innovation, erläutert, wie Transformation auch in strukturschwachen Regionen gelingt – durch enge Kooperation mit Wissenschaftseinrichtungen und durch die Nutzung europäischer Förderprogramme. Dazu fordert Dieter Leonhard, Präsident der HTW Saar, eine „Freihandelszone für den Transfer zwischen Hochschulen und Unternehmen“, also weniger Hürden und mehr Handlungsspielraum für Kooperationen. Ananay Aguilar, Head of TENU – einem Zusammenschluss führender Universitäten wie Oxford, Cambridge, KU Leuven und dem MIT – ergänzt, dass standardisierte und transparente IP-Konditionen notwendig sind, um den Transfer in die Wirtschaft effizient und fair zu gestalten.“ Als wesentliche Voraussetzung für gelingenden Transfer betont Ludger Santen, Präsident der Universität des Saarlandes, den richtigen Mindset. Dies setzt Vertrauen und Kontinuität voraus. Auf politischer Ebene ist der daraus entstehende Bedarf nach verlässlichen Rahmenbedingungen für nachhaltige Transferstrukturen angekommen. So erklärt sich Jens Rosenbaum, Leiter der Abteilung Forschung und Innovation im Wirtschaftsministerium des Saarlandes, dem Ziel verschrieben gezielte Förderprogramme weiterzuentwickeln. Axel Koch gibt ihm dafür mit auf den Weg: „Eine nachhaltige Wirkung entsteht nur durch enge Abstimmung zwischen Bund und Ländern.“
In den Workshops wird sichtbar: Der Transfer zieht mit der Veränderung mit. Präsentiert werden konkrete Lösungen – etwa Scouting-Modelle, die in Transfereinrichtungen bereits bewährte Praxis sind, KI-Tools, die Technologieangebote bedarfsgerecht und ohne großen Aufwand Unternehmen zugänglich machen, Wissenstransfer-Scanner, einem Tool der TransferAllianz, das Potenzial im Wissenstransfer eruiert, die neue Deal-Datenbank als transparente Darstellung von verhandelten IP-Deals oder auch innovative Verhandlungsmethoden und Pricing-Modelle.
Christiane Bach-Kaienburg, Geschäftsführerin der TransferAllianz, zieht Bilanz: „Die TA-Konferenz ist wie ein großer Think Tank – voller Ideen, Energie und Praxisbezug. Wir haben die Impulse dokumentiert und werden sie weiterverfolgen.“ Der Blick geht bereits voraus: Die nächste Jahreskonferenz der TransferAllianz findet am 18. und 19. Juni 2026 in Dresden statt.
Die TransferAllianz e. V. – Deutscher Verband für Wissens- und Technologietransfer (WTT) vereinigt Hochschulen für angewandte Wissenschaften, Universitäten, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sowie Transferdienstleister zu einem bundesweiten Expertennetzwerk zur Professionalisierung des Transfers in Deutschland. Die TransferAllianz bietet ein breites Spektrum an Leistungen von fachbezogenem Erfahrungsaustausch und Weiterbildung über konkrete WTT-Angebote an Wirtschaft, Politik und Gesellschaft bis hin zur Interessensvertretung und Mitgestaltung der politischen Rahmenbedingungen.
TransferAllianz e.V.
Kerkrader Str. 3
35394 Gießen
Telefon: +49 (172) 6095701
http://www.transferallianz.de
Geschäftsführung
Telefon: +49 (172) 6095701
E-Mail: christiane.bach-kaienburg@transferallianz.de