„Nächster Halt: Gedenkstätte Ahlem“

Namenswechsel zum Fahrplanwechsel: Die Haltestelle Ehrhartstraße an der Stadtbahnlinie 10 wird zum 14. Dezember umbenannt und verweist dann direkt auf die an der Heisterbergallee gelegene Gedenkstätte Ahlem. Regionspräsident Steffen Krach, ÜSTRA-Vorständin Elke van Zadel und Stefanie Burmeister, Leiterin der Gedenkstätte Ahlem, haben heute (10. Dezember) das Haltestellenschild „Gedenkstätte Ahlem“ am Hochbahnsteig der Öffentlichkeit präsentiert und damit zugleich ein Zeichen für Erinnerungsarbeit und Demokratiebildung gesetzt.

„Ich danke der ÜSTRA, dass sie unser Vorhaben unterstützt hat“, so Steffen Krach. „Die Gedenkstätte Ahlem steht für ein wichtiges Kapitel in der jüdischen und deutschen Geschichte und hat eine bundesweit einmalige Bedeutung in der Erinnerungskultur. Umso wichtiger ist es, dass Besucher*innen von außerhalb diesen Ort auch im Fahrplan finden und mit öffentlichen Verkehrsmitteln ansteuern können. Wir wollen damit noch mehr Menschen darauf aufmerksam machen, dass es die Gedenkstätte Ahlem gibt.“

ÜSTRA-Vorständin Elke van Zadel ergänzt: „Normalerweise sind Haltestellen nach einer in der Nähe liegenden Straße benannt. Bei der Umbenennung der Haltestelle waren sich alle Beteiligten einig, dass das die Bedeutung dieser wichtigen Einrichtung unterstreicht. Die Gedenkstätte Ahlem ist ein Ort der Erinnerung mit Strahlkraft in die Gegenwart, den auch Menschen aus anderen Regionen besuchen. Dass die Haltestelle jetzt nach der Gedenkstätte benannt ist, hilft ihnen bei der Orientierung.“

Der Wunsch auf Namensänderung kam von der Region Hannover. Tatsächlich ist eine Umbenennung von Haltestellen im ÜSTRA-Netz nicht ohne weiteres möglich: Sofern der Fortbestand einer Einrichtung langfristig absehbar, eine Umbenennung ausgeschlossen und sie in offiziellen Kartenwerken eingezeichnet ist, kann die Haltestelle auch aus der Bezeichnung der Einrichtung bestehen, so wie die Herrenhäuser Gärten, der Zoo – und jetzt auch die Gedenkstätte Ahlem.

Die Gedenkstätte Ahlem

Fast 40 Jahre wurden an der Heisterbergallee jüdische Jungen und Mädchen in Handwerksberufen ausgebildet. Dann kamen die Nazis und missbrauchten die Israelitische Gartenbauschule als Sammelstelle für Deportationen. Ab 1943 waren Folter und später Morde in dem „Polizei-Ersatzgefängnis“ blutiger Alltag für politische Häftlinge, Zwangsarbeiter*innen, Sinti und Roma. „Die Schule wurde durch die NS-Gewaltherrschaft vom Hoffnungsort zu einem Ort der Zerstörung“, erklärt Stefanie Burmeister, Leiterin der Gedenkstätte, die bundesweit einmalige historische Bedeutung der Einrichtung.

Diese Geschichte wird im ehemaligen Direktorenhaus, einem angegliederten Neubau und im Außenbereich erzählt. „Es ist ein Gedenkort für die 4000 Menschen, für die Ahlem eine Station in den Tod war. Ahlem ist aber vor allem ein außerschulischer Lern- und Informationsort für die nachwachsenden Generationen“, so Burmeister, „ein Ort, der historischen und gegenwartsbezogenen politischen Bildungsarbeit.“.

Öffnungszeiten der Gedenkstätte Ahlem:

Dienstag, Mittwoch und Donnerstag, 10 bis 15 Uhr
Freitag, 10 bis 14 Uhr
Sonntag, 11 bis 17 Uhr
Montag, Samstag und an Feiertagen geschlossen.

An jedem ersten und dritten Sonntag im Monat wird um 14 Uhr eine öffentliche Führung durch die Dauerausstellung angeboten. Wer an dieser Führung teilnehmen möchte, wird um Anmeldung unter Telefon (0511)616-23745 gebeten. Aktuelle Infos gibt es hier: www.gedenkstaette-ahlem.de

Anfahrt:

Anfahrt zur Gedenkstätte Ahlem, Heisterbergallee 10, mit der Stadtbahnlinie 10 ab Hauptbahnhof/ZOB in Richtung Ahlem, Haltestelle Gedenkstätte Ahlem. Anfahrt zum historischen Mädchenhaus, Wunstorfer Landstr. 5 (Verein Neues Land e.V.), mit der Buslinie 700 ab Hauptbahnhof/ZOB in Richtung Ahlem/Wunstorf bis Haltestelle Tegtmeyerallee.

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