
Einblicke, Austausch und Industriekultur
Der Auftakt führte die Teilnehmer auf eine fachlich geführte Zeitreise über das Gelände der historischen Henrichshütte Hattingen – einst einer der bedeutendsten Hochofenstandorte des Ruhrgebiets.
Beim Rundgang durch die Gebläsehalle bis zur Abstichhalle wurde deutlich, welche gewaltigen Energien im Spiel sind. Bis ein Hochofen seine Betriebstemperatur von über 2.000 °C erreicht, können mehrere Tage bis über eine Woche vergehen – ein überaus energieintensiver Prozess, der auf Dauerbetrieb ausgelegt ist. Eindrucksvoll wurde in der Gebläsehalle zudem erklärt, wie mit gewaltigen Verdichtern der sogenannte „Hochofenwind“ erzeugt wurde – also die heiße Luft, ohne die kein Erz zu Roheisen wird.
Zwischen Schlackenkübelwagen, Windformen und Ofenschacht wurde Technikgeschichte greifbar – ein idealer Rahmen für gemeinsames Fachsimpeln. Der anschließende Netzwerkabend im Restaurant Henrichs bot reichlich Gelegenheit zum persönlichen Austausch.
Fachvorträge mit technischer Substanz
Am zweiten Veranstaltungstag drehte sich alles um aktuelle Entwicklungen und generelle Herausforderungen in der industriellen Filtration. Fünf Fachvorträge beleuchteten zentrale Themen der Steuerungs-, Ventil- und Sicherheitstechnik rund um Entstaubungsanlagen.
Werner Brandis (AXXERON HESCH electronics) stellte ein neues Konzept zur adaptiven Filtersteuerung vor, das über dynamisch angepasste Puls- und Pausenzeiten den Druckluftverbrauch und die Abreinigungsleistung intelligent aufeinander abstimmt. In einem zweiten Vortrag zeigte er, wie sich bestehende SPS-gesteuerte Anlagen durch Funktions-I/O-Module gezielt modernisieren lassen – für mehr Diagnosefähigkeit und Effizienz.
Michael Mirsch (IMI Buschjost GmbH) führte in die Anforderungen der Druckgeräterichtlinie (DGRL) ein und erläuterte anhand praktischer Beispiele, worauf bei der CE-konformen Auslegung von Druckspeichern in Filteranlagen zu achten ist.
Theoretische Grundlagen und praxisrelevante Normen des elektrischen Explosionsschutzes – ein Thema, das für viele Betreiber hochrelevant ist, vermittelte Peter Vogel (BARTEC Europe GmbH). Ein Beispiel aus der Praxis war die Vorstellung eines konkreten Schutzkonzeptes für Ventilsteuerungen von HESCH. Für die Filteranlage einer Polyolefin-Produktionsstätte in Italien wurden zwei Ventilsteuerungen der Serie HE 5731 verbaut. Diese mussten besondere Anforderungen an den Explosionsschutz erfüllen, da sich die Produktionsanlagen in der EX-Zone 1 (Gas) befinden, in der gelegentlich eine explosionsfähige Atmosphäre auftreten kann. Zwar sind Ventilsteuerungen von AXXERON HESCH für den Einsatz in der EX-Zone 22 (Staub) zugelassen – sollen sie aber in einem Bereich mit strengeren Ex-Schutz-Bestimmungen verwendet werden, müssen sie speziell gekapselt werden. Um Kunden die Nutzung der Steuerungen auch in diesen Umgebungen zu ermöglichen, arbeitet AXXERON HESCH eng mit der Firma Bartec zusammen.
Joerg Brandt (IMI Buschjost GmbH) rundete das Symposium mit einem systematischen Überblick über gängige Ventilkonzepte ab. Sein Vergleich von Wirkprinzipien und Schaltverhalten schaffte Transparenz bei der Auswahl geeigneter Komponenten. Die Vorträge gaben nicht nur Einblick in neue und bestehende technologische Lösungen, sondern boten auch Raum für kritische Fragen, Diskussionen und den offenen Erfahrungsaustausch.
Zwischen Anspruch und Anwendbarkeit
„Die aafi steht für technische Tiefe, Offenheit im Dialog und echte Lösungen für die Praxis“, so beschreiben die Veranstalter das Format. Das spürte man auch in diesem Jahr: Statt reiner Produktpräsentationen stand der Wissens- und Erfahrungstransfer im Vordergrund – stets mit Blick auf konkrete Herausforderungen aus dem Betriebsalltag.
Gemeinsame Verantwortung – mit Wirkung
Auch in diesem Jahr kam der gesellschaftliche Aspekt nicht zu kurz: Die Teilnahmegebühren in Höhe von 2366 EUR wurden vollständig an das Kinderheim Kleine Strolche e.V. in Asendorf gespendet. „Es ist uns ein echtes Anliegen, dass die Erlöse unserer Fachveranstaltung einem regionalen Projekt mit so viel Herz und Wirkungskraft zugutekommen. Das Team der „Kleinen Strolche“ leisten einen unschätzbaren Beitrag für Kinder, die auf Unterstützung und Zuwendung besonders angewiesen sind – das verdient großen Respekt und Anerkennung“, sagt CEO Werner Brandis.
Ausblick:
Die Planungen für die aafi 2026 haben bereits begonnen. Ab sofort können Fachbeiträge zu Themen wie Filtertechnik, Luftreinhaltung, Steuerungstechnik und Anlagensicherheit eingereicht werden. Weitere Informationen unter: www.all-around-filtration.de
Die AXXERON HESCH electronics GmbH mit Sitz in Neustadt am Rübenberge ist seit fast 50 Jahren ein zuverlässiger Partner für innovative Elektroniklösungen im industriellen Umfeld. Das Unternehmen entwickelt und produziert leistungsfähige Steuerungssysteme mit Schwerpunkt auf Ventil- und Filtersteuerungen für Entstaubungsanlagen. Neben bewährten Standardlösungen bietet AXXERON HESCH auch individuelle OEM-Konzepte – von der Entwicklung über die Fertigung bis hin zur Inbetriebnahmeunterstützung. Dank eigener Entwicklung, praxisnaher Erfahrung und enger Zusammenarbeit mit Kunden entstehen flexible, energieeffiziente und zukunftssichere Systeme für den weltweiten Einsatz. AXXERON HESCH electronics GmbH ist Teil der AXXERON Technologies Group.
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